Wiedersehen in der Altstadtschmiede Recklinghausen
Der Schmiederaum dröhnte regelrecht von den vielen Gesprächen und der Wiedersehensfreude, denn auch mancher unerwarteter Gast fand den Weg in die Altstadtschmiede ebenso wie zwei Vertreter des Bündnisses „Letzte Generation”. Laut Gästebuch bei diesem Holzwurm-Treffen wollten über 40 Menschen dieses Ereignis nicht verpassen. Einige konnten nicht dabei sein, weil Krankheit oder ein Todesfall in der Familie sie daran hinderten – daher besondere Grüße und die besten Wünsche an Ute und Siggi.
Hier ein paar Impressionen des Treffens:
Vielen Dank für die Fotos an Anke, Adrian, Erich, Jörg und Olaf.
Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet
Alle Jahrgänge des HOLZWURM wurden an das Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet übergeben. Dort werden in der nächsten Zeit alle (!) Artikel verschlagwortet werden. Wir werden darüber weiter berichten. Im „Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet” befindet sich auch das „Kurt Oster Archiv”. Kurt Oster war Anfang der 1960er Jahre Stadtjugendpfleger in Recklinghausen und organisierte die berühmt, berüchtigten „Beat-Festivals” in der Vestlandhalle und war Mitbegründer der Altstadtschmiede’.
Der HOLZWURM ist nicht nur in diesem Archiv in Dortmund, sondern auch im Archiv für alternatives Schrifttum, dem Recklinghäuser Institut für Stadtgeschichte und in Teilen auch in der DNB (Deutsche Nationalbibliographie) und auf diesen Webseiten auffindbar.
Kleine Podiums-Diskussion „Letzte Generation”
Und dann erschienen sie doch – zwei Vertreter der „Letzten Generation“ waren der Einladung des Holzwurm gefolgt und diskutierten zusammen mit Jochen Welt und dem Publikum den „Strukturwandel der Öffentlichkeitsarbeit“ (Moderator Erich Behrendt). Zwischen der „Gegenöffentlichkeit“ der 70er und 80er Jahre und den heutigen Aktionsformen und ihrer medialen Sichtbarkeit liegen Welten, so die schnelle Feststellung in der Runde. Waren früher die Ziele der Bewegungen wesentlich radikaler, so sind es heute die Aktionen, die zumindest in Teilen der Öffentlichkeit so wahrgenommen werden. Die Ziele der „Letzten Generation“ wie ein bundesweites 9 Euro Ticket, Tempolimit 100 oder die Einführung von Gesellschaftsräten rücken dabei in den Hintergrund. Für die Vertreter der „Letzten Generation“ gibt es zu den Aktionsformen keine Alternative. „Für weitere Basisarbeit vor Ort fehlt einfach die Zeit. Diese haben wir nicht“.
Jochen Welt: „Parteipolitik wird zunehmend zu einem Schaulaufen von Wohlfahrtsversprechungen, einem futuristischen Supermarkt gleich, bei dem nur noch die Waren abzuholen sind – möglichst ohne zu bezahlen. Für die Anlieferung und Finanzierung sind andere zuständig.“ Letztlich gilt weiterhin, dass die politischen Parteien an der politischen Willensbildung mitwirken. Demokratie lebt aber immer vom Engagement an der Basis, ob in der Gesellschaft, den Betrieben, in Schulen und auch in politischen Parteien. Oder in solchen Bewegungen wie „Fridays for Future“, „Letzte Generation“ oder „Extinction Rebellion“.
In der lokalen Öffentlichkeit von Recklinghausen hat sich die Pressekonzentration weiter fortgesetzt. Heute gibt es als Tageszeitung nur noch eine publizistische Einheit. Anfang der 70er Jahre waren es noch vier. Die wirtschaftliche prekäre Lage der Massenkommunikationsmittel ist auch Ausdruck am mangelnden Interesse an politischen Themen – es sei denn als Konsument vor den parteipolitischen Schaufenstern.
Ankündigung des Treffens in der „RZ”
Vielen Dank an Ralf Wiethaup für seinen großartigen Artikel in der „Recklinghäuser Zeitung” vom 24.4.2023 zu unserem Treffen am 28. April in der Altstadtschmiede.
Wer den Artikel trotzdem lesen möchte, kann für den privaten Gebrauch eine „Kopie” anfordern … Mail senden…
Druckraum-Schlüssel jetzt wieder da
Manche Dinge dauern eben ihre Zeit:
Gisela überreichte uns den Schlüssel zum Druckraum im Autonomen Zentrum der 40 Jahre verschollen war.
Kommentar von Fränk: „Lachanfall gerade von Andrea!!! Leider habe ich den Druckraum verlegt, ohne Raum bringt der Schlüssel wenig…” und darauf Erich, „Du Schussel. Erst verlegst Du den Schlüssel. Jetzt auch noch den Raum!“